Quartalsübung Ausrückebereich West ( FW Esthal, FW Frankeneck )

Kategorien:Allgemein, Esthal, Frankeneck, Slide | Veröffentlicht am: Donnerstag,10.03.2016

Am 08.03.2016 fand die Quartalsübung der Feuerwehren Esthal und Frankeneck in Esthal statt. Angenommen wurde ein Bauunfall, bei dem eine Person durch einen Anwohner leblos auf einem Baugerüst aufgefunden wurde und nach erfolgter Reanimation durch den Rettungsdienst möglichst schnell vom 2. OG des Baugerüstes gerettet werden musste. Eine Rettung mittels Drehleiter oder über einen baulichen Rettungsweg war aufgrund der örtlichen Begebenheiten nicht möglich. Erschwerend hinzu kamen die schlechten Witterungsbedingungen (Minusgrade), Dunkelheit und die Enge auf dem Baugerüst.

Nach Eintreffen und erfolgter Erkundung entschied sich der Einsatzleiter für eine Personenrettung mittels „Leiterhebel“.

Der Leiterhebel dient in Verbindung mit der Feuerwehr DIN-Trage oder einer Schleifkorbtrage zum waagerechten Ablassen oder Hochziehen von Verletzten und zum Überwinden von Höhenunterschieden und Hindernissen. Mit ihm können Verletzte gerettet werden, die horizontal transportiert werden müssen, wenn eine andere Methode aufgrund örtlicher Begebenheiten oder zeitweise nicht zur Verfügung stehender, anderer geeigneter Rettungsmittel (z. B. Drehleiterfahrzeug) nicht möglich ist. Es ist wichtig, dass beim Ablassen oder Hochziehen unbedingt nur auf ein Kommando gearbeitet wird!

Ziele der Übung waren:

Korrekte Sicherung der Person auf der Trage (Knoten und Stiche; korrektes Einbinden)

Korrekte und sichere Verbindung der Trage mit den Leiterteilen

Horizontale Rettung mittels Leiterhebel

Koordination der agierenden Trupps während der komplexen Rettungsaktion durch klare Kommandos einer einzigen Führungskraft

Zusammenspiel der Führungskräfte, Organisation der Einsatzstelle (2 Abschnitte: Rettung, Licht/Bereitstellung Material)

Die Übung hat gezeigt, dass unter erheblich erschwerten Bedingungen (Dunkelheit, räumliche Enge, Minusgrade) eine Personenrettung mittels Leiterhebel wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als unter optimalen Bedingungen. Umso wichtiger ist es, dass im Einsatzfall gerade bei solchen Szenarien, die auch für die Feuerwehr nicht alltäglich sind, alle Handgriffe sitzen und diese regelmäßig wieder intensiv trainiert werden.

Die Übungsleiter  zeigten sich mit der Gesamtleistung und der Zusammenarbeit der beiden Wehren für diese schwierige Lage zufrieden, speziell was die fachliche Ausführung der technischen Rettung betrifft. Es wurde  Verbesserungspotenziale erkannt, die im Nachgang mit allen Beteiligten konstruktiv besprochen wurden.