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Einheiten, Lambrecht | Veröffentlicht am:
Mittwoch,03.05.2017
Am Sonntag ,den 01.Mai veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Lambrecht wieder Ihren Tag der offenen Tür. Traditionell mit Weißbier zum Weißwurstfrühstück wurde die Veranstaltung am Morgen eröffnet.
Als musikalischer Leckerbissen spielte der Musikverein 1986 Königsbach zum Frühschoppen und Mittagstisch auf. Die Königsbacher Musiker verstanden es auf Ihre unkomplizierte Art das Publikum mit spritziger, traditioneller und moderner Blasmusik zu begeistern.
Fahrzeugübergabe
Im diesjährigen Programm verankert, fand am Morgen die Übergabe eines neues Fahrzeuges an die Lambrechter Wehrt statt. Ein Einsatzleitwagen 1 (ELW1) für kleinere und mittlere Einsätze, als Ersatz für das vorhandene 20 Jahre alte ELW Fahrzeug.
Bei der offiziellen Fahrzeugübergabe übernahm Verbandsbürgermeister Manfred Kirr die Begrüßung der zahlreichen Gaste.
In seinen Aufführungen begründete Kirr die Notwendigkeit neuer Anschaffungen für die Wehren in der Verbandsgemeinde Lambrecht. Die Fläche der VG ist mit 130 km² sehr groß. Dabei entfallen auf Elmstein alleine 75 km². Elmstein ist somit die flächenmäßig größte Gemeinde in ganz Rheinland-Pfalz. Dieses große Gebiet, die die VG-Wehren abdecken müssen, die zahlreichen Straßen, wie B 39, L 499 und die Kreisstraßen sowie die Bahnstrecke zwischen Lindenberg und Frankenstein, erfordert nicht nur viel Personal, sondern auch einen großen Fahrzeugpark mit zeitgemäßem Equipment. 29 Fahrzeuge sind in der Verbandsgemeinde Lambrecht stationiert, davon wurden 8 Fahrzeuge von den Fördervereinen angeschafft. Kirr zollte in seiner Rede großen Respekt an die Fördervereine, deren Unterstützung nicht mehr wegzudenken ist.
Die Anforderung an die Wehren sind größer geworden. Neue Fahrzeuge, neues Equipment sind erforderlich um auf dem heutigen Stand der Technik zu sein. Rückblickend auf das Wochenende erwähnte Kirr die Brandschutzübung zur Waldbekämpfung unter realen Bedingungen in Elmstein, die erste ihrer Art in Rheinland-Pfalz. Dabei hat sich gezeigt, dass es nicht wie früher üblich war mit Unmengen von Wasser einen Flächenbrand zu löschen. Muskelkraft und Wasserrucksäcke mit 20 Liter Inhalt reichten hierbei vollkommen aus.
Die Kosten für das ELW1 beziffert Manfred Kirr auf 135 000 Euro. Ein Landeszuschuss von 37 000 Euro ist zugesagt und wird voraussichtlich aber erst in 6 – 7 Jahren zur Auszahlung kommen. In seiner Amtszeit wurden 10 Feuerwehrfahrzeuge angeschafft, erklärt Kirr, mit einem Kostenvolumen von 1,2 Millionen Euro. Davon stehen noch 360.000 Euro zugesagte Landeszuschüsse aus. Gelder die dem defizitären Verbandsgemeindehaushalt fehlen.
Zum Schluss seiner Ausführungen bedankte sich Manfred Kirr bei allen Feuerwehrangehörigen für ihren wichtigen Einsatz.
Um die technische Informationen kümmerte sich Wehrleiter Frank Flockerzi. Er betonte in seiner Ansprache, dass die Feuerwehrverordnung die Vorhaltung eines ELW1 in jeder Verbandsgemeinde vorschreibt. Es ist ein Führungsmittel des Einsatzleiters bei Einsätzen.
Der neue Einsatzleitwagen ist ein VW-Crafter mit einer Motorleistung von 163 PS und einem zulässigem Gesamtgewicht von 3,88 Tonnen. Mit dieser Leistung ist die Lambrechter Wehr, bei der das Fahrzeug dann stationiert ist, bestens gerüstet für die Steigungen in der Verbandsgemeinde.
Das neue Fahrzeug ist mit hochmoderner Technik ausgestattet. So ist es möglich, mehrere unterstellte Einheiten zu führen und zielgerichtet einzusetzen. Es koordiniert die Funkgruppen und übernimmt die Einsatzdokumentation. Auf dem mitgeführten Whiteboard kann die Einsatzlage grafisch dargestellt werden.
An den beiden Arbeitsplätzen mit fest eingebauten PC’s können topografische Karten und Rettungskarten angezeigt werden sowie Recherchen im Internet vorgenommen werden.
Das Fahrzeug verfügt weiterhin über 3 fest eingebaute Digitalfunkgeräte und ein analoges Funkgerät sowie vier Handfunkgeräte.
Im Heckteil des Fahrzeuges befindet sich ein kleiner Besprechungsraum für 4 Personen, der mittels Schnelleinsatzzelt vergrößert werden kann. Mitgeführt werden zusätzlich ein Leuchtballon, den sogenannten Powermoon, zum Ausleuchten der Einsatzstelle und ein Stromerzeuger für die autarke Versorgung an der Einsatzstelle. Die Bedienung des neuen Fahrzeuges wird in erster Linie durch Kräfte aus Lambrecht übernommen, Kräfte aus anderen VG-Wehren werden aber ebenfalls ausgebildet.
Im Anschluss der offiziellen Reden erfolgte die Fahrzeugübergabe an die Lambrechter Wehr. Wehrleiter Frank Flockerzi überreichte den Fahrzeugschlüssel an den Wehrführer Markus Müller.
Fuhrpark der Stützpunktfeuerwehr
Für die Fans der Feuerwehr-Technik stand der komplette Fuhrpark der Stützpunktfeuerwehr bereit und durfte besichtigt werden. Darunter der neue Einsatzleitwagen, ebenso das erst letztes Jahr in Dienst gestellte Tanklöschfahrzeug mit dem Funkrufnamen Florian Lambrecht 24/1.
Text und Bilder: www.mittelpfalz.de (Harald König)