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Allgemein | Veröffentlicht am:
Freitag,04.05.2018
Die Feuerwehr der VG Lambrecht trauert um den ehemaligen Wehrleiter Walter Weitzel. Er verstarb im Alter von 95 Jahren in der Nacht auf den 24.04.2018.
Zu seiner beruflichen Belastung ist Walter Weitzel nach Beendigung des Krieges der Feuerwehr beigetreten und wurde 1947 zum ersten Wehrführer ernannt. Schon bald danach im Jahre 1949 musste Walter Weitzel seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen. Ein Großwaldbrand wütete zwischen Neidenfels und Lindenberg und alle Wehren der Umgebung mussten in den Einsatz.
Mangels geeigneten Löschmaterials wurden die Feuerwehren zusätzlich von französischen Truppen und zwangsverpflichteten Arbeitern unterstützt. Um aber für solche Großbrände in Zukunft besser gerüstet zu sein, wurde 1950 eine Waldbrandabteilung in Lindenberg gegründet, der alle männlichen Bürger angehörten. Im Jahre 1951 erhielt die Wehr dann einen Tragkraftspritzenanhänger und etwas später ein Einsatzfahrzeug und stellte bei Inspektionsübungen und Feuerwehrwettbewerben stets ihr Können unter Beweis.
Im September 1971 konnte die Feuerwehr ihr neues und jetziges Gerätehaus offiziell einweihen. Damit hatte die Lindenberger Wehr erstmals ein eigenes modernes Gerätehaus mit Fahrzeughalle, Unterrichtsraum und sanitären Anlagen.
Durch die Bildung der Verbandsgemeinde wurde dann die Zuständigkeit im Bereich Feuerwehrwesen von Lindenberg nach Lambrecht übertragen.
Walter Weitzel wurde 1975 in Doppelfunktion neuer Wehrleiter der Verbandsgemeinde. Als Wehrleiter lag Walter Weitzel die Zusammenführung der 8 Feuerwehren zu einer organisatorischen Einheit am Herzen. Diese schwierige Aufgabe hat er in vorbildlicher Weise gelöst. In der Funktion des Wehrleiters war er für die Einsatzbereitschaft verantwortlich.
Seine Tätigkeit im Feuerwehrdienst hat Walter Weitzel nicht als lästige Bürde empfunden im Gegenteil, er hat sich immer aus Überzeugung in den Dienst der Allgemeinheit gestellt, um Menschen, die in Gefahr und Not geraten waren zu helfen.
Unter seiner Verantwortung wurde eine Feuerwehrkonzeption erarbeitet, die für mich in meiner 27-jährigen Bürgermeistertätigkeit immer als Richtschnur diente.
Darin waren für alle Ortsgemeinden wichtige Fragen wie beispielsweise personelle Besetzung oder technische Ausstattung geregelt.
Walter Weitzel ist heute noch bei vielen offiziellen Feuerwehrveranstaltungen in unserer Talregion anwesend und bei der letzten Inspektionsversammlung im Januar in Lambrecht haben ihm rund 200 Feuerwehrangehörige bei seiner Begrüßung anerkennend Beifall gezollt.
Eines hat mir persönlich immer imponiert. War Walter Weitzel aus irgendwelchen Gründen an einer Teilnahme verhindert, so hat er sich persönlich bei mir entschuldigt. Dies zeigt sein nach wie vor vorhandenes hohes Pflichtbewusstsein.
Die Feuerwehr in Lindenberg war allerdings nicht nur bei Einsätzen aktiv. Man veranstaltete das mittlerweile traditionelle Maibaumstellen und lud die Bevölkerung zu Schlachtfesten oder einen „Tag der offenen Tür“ ein.
Des Weiteren beteiligten sich zahlreiche Feuerwehr-Aktive am Bau des Feuerwehrschulungsheimes Sattelmühle. Sicherlich war es für dich auch ein schwerer Schlag, als das Haus vor einigen Jahren geschlossen werden musste.
Für Walter Weitzel war auch immer die Kameradschaft, Freundschaft und das gegenseitige Vertrauen wichtig. Noch heute treffen sich die „Florianer“ mit ihren Frauen, zu geselligen Veranstaltungen. Bei einigen konnte ich mit meiner Frau anwesend sein und wir waren immer stolz auch in diesem Kreis freundschaftlich aufgenommen zu werden.
Im Februar 1978 hat Walter Weitzel dann sein Amt als Wehrführer abgegeben, Nachfolger wurde Leo Haas. Bis 1982 war er, ich hatte es bereits erwähnt, als Wehrleiter tätig.
Für sein ehrenamtliches Wirken für das Feuerwehrwesen innerhalb unserer Verbandsgemeinde wurde ihm von meinem Vorgänger Herrn Bürgermeister Gerst die Verdienstmedaille der Verbandsgemeinde verliehen.
Quelle: Auszug aus einer Rede von Herbert Bertram, ehemaliger Verbandsbürgermeister der VG Lambrecht